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Beweggründe für die vegane Ernährung

Schaf auf der Weide, welches in die Kamera blickt.

In der veganen Ernährungsberatung lerne ich Menschen mit den unterschiedlichsten Beweggründen für die vegane Ernährung kennen. Ich möchte hier die wichtigsten Gründe für die Abkehr von tierischen Produkten, hin zur veganen Ernährung, vorstellen. Diese Liste soll lediglich eine kurze Zusammenfassung darstellen. Zu den einzelnen Punkten möchte ich noch ausführliche Beiträge veröffentlichen.

Vegan heisst weniger Tierleid

Viele Menschen verzichten aus ethischen Gründen auf tierische Lebensmittel. Dass für Fleisch ein Tier sterben musste, ist wohl den meisten bewusst. Viele vergessen dabei aber, dass auch für Eier und Milch, Hühner und Kühe leiden müssen. Die Produktion von tierischen Lebensmitteln ist mittlerweile ein hochindustrieller Prozess und die Leidtragenden sind immer die „Nutztiere“.

Vegan für unsere Erde und unsere Umwelt

Mittlerweile ist vielen Menschen bekannt, dass die Landwirtschaft und allem voran die Fleischproduktion einer der grössten Klimasünder weltweit ist. Laut Agroscope ist die landwirtschaftliche Nutztierhaltung für 13% aller Schweizer Treibhausgase verantwortlich, global betrachtet sind es sogar 14.5%. Insbesondere Fleisch ist ein extrem ressourcenverschwenderisches Lebensmittel. Für eine Kilokalorie Fleisch, werden 25 pflanzliche Kalorien benötigt, um das lebende Tier hochzumästen und zu ernähren. Meist sind die Tiere so überzüchtet, dass sie aufgrund ihrer immensen Masse garnicht mehr in der Lage wären in der Wildnis zu überleben. Masthühner, beispielsweise, würden so viel Fleisch an der Brust anlegen, dass sie einfach vornüber kippen würden. Kühe gelten als Klimasünder schlechthin; das Methan, welches sie ausstossen ist 25-mal klimaschädlicher als CO2.

Wusstest du, dass für 500g Butter 9 Liter Milch benötigt wird? Die Produktion von einem Liter Vollmilch schlägt mit dem Ausstoss von 1.63kg CO2 zubuche, ein Liter Haferdrink lediglich 0.76kg.

Vegan für mehr soziale Gerechtigkeit

Oftmals wird Veganern vorgeworfen, dass sie sich zu stark auf das Tierwohl versteifen, das Menschenwohl aber völlig aussen vor lassen. Doch soziale Gerechtigkeit endet nicht an der Schweizer Grenze.

Für die Tiermast werden järlich 300’000 Tonnen Soja importiert. Das importierte Soja gilt als eine der wichtigsten Eiweissfutterquellen und stammt überwiegend aus Nord- und Südamerika. In Brasilien und Argentinien werden riesige (Regen-)Waldflächen gerodet und zu Ackerflächen umfunktioniert, um auf dem neu gewonnen Platz Soja anzupflanzen. Ureinwohner verlieren ihren Lebensraum und durch das ausbringen von Pestiziden und Herbiziden, welche sich über die Luft auch über die Dörfer und in die Gewässer verteilt, sterben Menschen an Vergiftungen oder gebären kranke und behinderte Kinder.

Anders als oftmals verbreitet, ist dieses (meist) gentechnisch veränderte Soja nicht für den Verzehr durch Menschen gedacht. Denn über 75% des weltweiten Sojaanbaus gelangt in die Mägen der Nutz- und Masttiere. In der EU sind gentechnisch veränderte Lebensmittel für den menschlichen Verzehr verboten, das Soja welches wir also in Form von Tofu und Sojamilch in der Schweiz kaufen, stammt grösstenteils und fast ausschliesslich aus Europa.

Meiner Gesundheit zuliebe vegan

Neben den ökologischen und ethischen Aspekten, spielen für viele Veganerinnen die gesundheitlichen Vorteile eine Rolle. Zahlreiche Spitzensportlerinnen berichten von erhöhter Leistungsfähigkeit und schnellerer Regeneration durch die vegane Ernährung.

Es ist wissenschaftlicher Konsens, dass unsere hochverarbeitete westliche Ernährungsweise, ausschlaggebend für eine Reihe von Zivilisationkrankheiten ist. Übergewicht, Diabetes und Herz-Kreislauferkrankungen lassen sich auf hochkalorische, zucker- und fettreiche Lebensmittel zurückführen. Der Überkonsum an tierischen, gesättigten Fetten ist einer der Gründe für arthorosklerotische Erkrankungen.

Eine ausgewogene vegane Ernährung kann uns, bis auf das Vitamin B12, mit allen lebensnotwendigen Nährstoffen versorgen. Durch die meist geringere Kaloriendichte, die pflanzlichen, ungesättigten Fett und eine Fülle an Vitaminen, Ballaststoffen und sekundären Pflanzenstoffe, kann die vegane Ernährung um ein vielfaches gesünder sein, als die heutige westliche Ernährungsweise.

Mit veganer Ernährung abnehmen

Pflanzliche Lebensmittel sind meist weniger kalorienreich als Rahm, Butter und Würste. Ausserdem enthalten Gemüse, Hülsenfrüchte und Getreide eine Menge Ballaststoffe, welches unverdauliche Nahrungsmittelbestandteile sind, die für uns keinen kalorischen Brennwert haben, aber sättigend wirken. So kann man bei einer vielfältigen veganen Ernährung mit unverarbeiteten Lebensmitteln, mehr essen und trotzdem weniger Kalorien zu sich nehmen.

Mit veganer Ernährung die Lebensmittelvielfalt entdecken

Wie sagt man so schön: „Was der Bauer nicht kennt, frisst er nicht“. Oftmals essen wir immer wieder die gleichen Gerichte, einfach weil sie uns schmecken und wir die Rezepte in- und auswendig kennen. Bei jeder Ernährungsumstellung, lernt man Neues kennen und vielleicht auch lieben. Durch die vegane Ernährung haben viele Menschen eine Lebensmittel- und Geschmacksvielfalt entdecken dürfen, welche ihnen vorher völlig unbekannt waren.

Du siehst also, es gibt eine Menge Gründe, wieso man sich vegan ernähren kann. Die Beweggründe sind stets individuell und umfassen meist mehrere der oben erwähnten Aspekte.

Nichtsdestotrotz kann die Ernährungsumstellung für viele schwierig und auch überfordernd erscheinen. Hier ist es wichtig, sich Zeit zu lassen und sich bewusst zu werden, dass es sich um einen Prozess handelt, welcher nicht von Heute auf Morgen durchgespielt und durchlebt werden muss. Hier habe ich etwas zum Irrglauben geschrieben, dass man entweder ganz oder gar nicht vegan sein sollte.

Eine Beratung durch einen fachkundigen Experten kann da Zweifel und Ängste nehmen. Wie ich gerne sage, ist die vegane Ernährung ziemlich simpel, doch durch die Fülle an Informationen im Internet und in Büchern, sind viele überwältigt und machen sich das Leben unnötig schwer.

Solltest du Fragen haben und gerne die ersten Schritte in ein veganes Leben durch eine Ernährungsberaterin begleitet haben, empfehle ich dir ein kostenloses Einführungsgespräch. Da können wir die ernährungsphysiologischen Grundlagen miteinander durchgehen und dir deine anfänglichen Unsicherheiten nehmen.

Quellenangaben:
Agroscope: Emissionen aus der Landwirtschaft
Yale: Disrupting Meat
Umwelt Bundesamt DE: Lachgas und Methan
Bundesinformationszentrum Landwirtschaft DE: Wieviel Milch braucht man für ein Päckchen Butter?
WWF Schweiz: Fleisch und Milchprodukte
Albert Schweitzer Stiftung: Warum Sojawurst nicht dem Regenwald schadet

 

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